Mehr Projekte oder freie Spielzeit im Waldkindergarten?

Dieses Thema könnte ein recht vertrautes Thema für so einige Waldeltern sein, je nachdem, wie durchgeplant nach aussen hin der eigene Waldkindergarten ist. Auch ich kann mich davon nicht ausnehmen. So habe ich mich doch auch schon immer wieder dabei erwischt zu denken, ob es nicht besser wäre, doch noch mehr Projekte im Wald anzubieten und den Kindern dadurch mehr Wissen mitgeben zu können, so bietet sich das doch aufgrund der vielfältigen Umgebung einfach auch an.

So suchte ich das Gespräch mit den Erziehern und fand einerseits Verständnis andereseits aber auch die Erninnerung daran, dass bei Waldkindern ständig etwas passiert, d.h. auf dem Weg zum nächstgelegenen Platz im Wald wird so oft etwas gefunden, darüber gesprochen und wieder neues Wissen erworben….wovor fürchte ich mich? Wieso lasse ich mich in diesen Sog der Sorge und des absoluten Bildungswahn so mit hineinziehen?

Eigenes Entdecken steht vor künstlich angelegten Projekten und von Erwachsenen total durchgeplanten Lernzeiten…

Weniger ist doch oft mehr und Zeit und Ruhe sind für Kinder so wesentlich und essentiell, wie kann ich das nur ab und an hinterfragen?

Nun, vielleicht geht es einigen  Lessern dieses Blogs manchmal genauso und sie erkennen sich darin wieder, ich für meinen Teil kann nur dazu raten, Kinder beim Spielen einfach mal für eine kurze Zeit zu beobachten, sich selbst komplett rauszunehmen und innerlich auch zur Ruhe zu kommen. In diesem Moment der Entspannung ergibt sich für mich immer ein ganz andere Blick auf und für die Kinder und mein Zweifel ist wie weggewischt, meine Augen sehen wieder klar und ich weiss für mich einmal mehr, dass Weniger oft einfach Mehr ist….

Trauen sie sich der Masse von Eltern entgegen zu stellen, die aus Angst, ihr Kind könnte ungebildeter sein als andere Kinder, ein Überangebot an Bildungsangeboten schaffen und sich in Hektik und Stress wiederfinden. Das bringt dem Kind nichts und ihnen auch nicht.

Mehr hierzu finden Sie im Video „Bildungswahn im Kindergarten“ von Dr. Armin Krenz vom Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik in Kiel.